Folgendes Gespräch hat so (oder so ähnlich) stattgefunden …
Habe gerade meine Diss abgeschlossen,
und arbeite momentan an der Uni?Ah, OK, strebst also eine wissenschaftliche Karriere an …
Nein! Auf keinen Fall!!! Das ist nur übergangsweise.
Ich überlege noch, ob ich zu einem Konzern gehe oder mich selbständig mache.
Außerdem möchte ich noch eine betriebswirtschaftliche Zusatzqualifikation dranhängen.Finde ich gut!
Achte aber darauf, dass das Aufbaustudium Dir erlaubt,
Dich anschließend MBA zu nennen.Wieso?
„MBA“ ist das Label, das Du brauchst. Tatsächlich ist der MBA weniger als der frühere Diplom-Betriebswirt. Aber „MBA“ wird in vielen Unternehmen – vor allem den international ausgerichteten – als persönlicher Nachweis betriebswirtschaftlichen Wissens und Könnens angesehen. Gut, ich selber habe – zumindest in dem Konzern, bei dem ich bin – nicht den Eindruck, dass ein „MBA“ wirklich die besseren Manager belegt. In meinem direkten Umfeld denken und handeln ausgerechnet die Kollegen, die den MBA führen, besonders wenig unternehmerisch oder betriebswirtschaftlich. Ich will das aber nicht verallgemeinern. Auf jeden Fall hast Du es mit „MBA“ intern deutlich leichter, aufzusteigen … unabhängig davon, was Du betriebswirtschaftlich wirklich drauf hast oder nicht.
Aber das macht doch gar keinen Sinn!!!
Klar macht das keinen Sinn! Aber darum geht es ja auch gar nicht.
Der „MBA“ ist einfach ein Stempel, den Du hast oder nicht hast.
So läuft das eben … zumindest bei uns.Und was machen dann so kreative Freidenker wie ich???
[lacht] „Kreative Freidenker“? Das geht ja gar nicht! Die will ja keiner. Genauso wenig übrigens wie echtes unternehmerisches Denken in der Linie. Offiziell wird das in vielen Konzernen zwar gewünscht, oft sogar gefordert. Auf dem Papier! Im realen Arbeitsalltag sieht das anders aus. Freidenker bringen nur Unruhe, weil sie hinterfragen, weiterdenken, herausfordern … mit anderen Worten: sie machen aus Sicht vieler Kollegen und Abteilungsmanagern im Konzern nur unnötige Arbeit und Stress.
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