Es dreht sich und dreht sich und dreht sich und dreht sich. Immer dieselbe Runde, immer die selben Dinge im Blick. Aus wechselnden Perspektiven, aber trotzdem immer am selben Ort. Irgendwann dann auch einfach langweilig. Und wenn man es übertreibt … nun ja .. dann kann es mal unappetitlich werden.
In genau so einem Karussell fühle ich mich, seitdem ich intensiver in die Welt des Wissensmanagements (Knowledge Management, KM) eingestiegen bin. Ich finde mich selber regelmäßig in Runden Gleichgesinnter, oder in Fachblogs, oder andere Orte an welchen sich Menschen begegnen, die sich für Wissensarbeit interessieren, oder sich sogar professionell damit beschäftigen. Auf jeden Fall Menschen, die eine höhere Aufmerksamkeit für das Thema haben, und die sich oft schon (tw. sehr lange) kennen. „Knowledge Workers“, „Knowledge Experts“, „Knowledge Managers“, „Knowledge Enthusiasts“, „Knowledge Evangelists“, Gurus, Päpste, Berater, etc. pp..
An diesen Orten und in diesen Runden wird dann heiß nachgedacht und gerungen, über Begriffsbedeutungen, theoretische und innovative Konzepte und KM-ignorante Unternehmen. Da kann man sich – wenn man so ein Kopfgesteuerter ist wie ich – so richtig ausleben, und man lernt interessante Menschen kennen. Und man wird sich in der Regel darin einig, dass man weiß wie’s geht … oder wie es eigentlich gehen sollte.
Das ist auch alles richtig. Nur … es ist komplett für den Wind! War mal wieder nett, miteinander gesprochen zu haben. Aber Auswirkungen auf das reale Leben = Null. Am Ende dreht man sich immer um sich selbst, und führt immer wieder mit denselben Leuten dieselben (tw. philosophischen) Diskussionen. Man ist sich fast selber genug. Man kennt sich, schätzt sich, versteht sich.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Diese von uns „Knowlede Workern“ entwickelten und diskutierten Konzepte und Strategien sind in der Regel wirklich gut und zukunftsweisend. Sie haben das Potenzial zu richtig großen Würfen und Verbesserungen. Es wird nur nie umgesetzt. Irgendwie kommt von den ganzen guten Ideen und Lösungen nie etwas im echten Leben an, in einer realen Umsetzung. Offen gesagt, ich verstehe selber noch nicht ganz, woran es scheitert, und bin wirklich für jeden Hinweis dankbar.
Diese Grundtendenz zur Parallelwelt scheinen übrigens alle „Managements“ (Information Management, Knowledge Management, Innovation Management, …) zu haben. Vielleicht ist liegt im Namen ja sogar schon ein Teil des Problems (siehe auch „Wissen kann man nicht managen!„).
In einem ersten Schritt habe ich mir vorgenommen, deshalb zukünftig meine persönliche Messlatte an einer realen Umsetzbarkeit und Umsetzung festzumachen. Ich sage „Ja“ zu heißer Luft … wenn damit eine Turbine angetrieben wird. Das muss dann auch nicht der ganz große Wurf sein, das grundsätzlich neue Wissenskonzept im Unternehmen. Sondern das dürfen auch ganz kleine Schritte und Verbesserungen sein. Das passt nebenbei auch sehr gut zu dem aktuellen Schwarmintelligenz-Social-Media-Hype im Wissensmanagement (den ich allerdings persönlich für komplett überbewertet halte … aber das ist eine andere Geschichte).
Wichtig beim Karussellfahren ist, den richtigen Zeitpunkt für’s Aussteigen und wieder auf festem Boden stehen zu erwischen. Sonst … wie schon gesagt, nun ja …
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